Elektromotor: PEM veröffentlicht neue Produktionsleitfäden
Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen hat drei Leitfäden mit aktuellen Erkenntnissen aus der Wissenschaft zur Konstruktion von Elektromotoren veröffentlicht. Die jeweils in deutscher und in englischer Sprache erhältlichen Dokumente stellen die Prozessketten zur Fertigung sogenannter Hairpin-Statoren, Continuous-Hairpin-Statoren und Rotoren als essenzielle Bestandteile von E-Motoren vor. Die Leitfäden mit insgesamt rund 60 Seiten Know-how aus der Produktionsforschung werden zum kostenfreien Download angeboten.
„Für den Erfolg der Elektromobilität sind effiziente Produktionsverfahren nicht nur für Batterien, sondern auch für E-Motoren von zentraler Bedeutung“, sagt PEM-Leiter Professor Achim Kampker. Bei der Fertigung des Stators als Motorkomponente, die für die Leistung und Effizienz entscheidend ist, verdränge die Hairpin-Bauweise mit ihrem Steckspulenaufbau aus massiven Kupferdrähten zunehmend die konventionellen Drahtwickeltechniken. Der Leitfaden „Produktionsprozess eines Hairpin-Stators“ widmet sich daher mit erläuternden Grafiken auf mehr als 20 Seiten den zugrundeliegenden Verfahren mit Blick auf Elektrofahrzeug-Antriebe – beginnend beim Richten des Drahtes über die Hairpin-Herstellung, -Montage und -Verschaltung sowie das Imprägnieren bis hin zum Testing.
Flachdrahtwicklung als Alternative zur Hairpin-Technologie
Indes stellt das Dokument „Produktionsprozess eines Continuous-Hairpin-Stators“ auf 16 Seiten die kontinuierliche Flachdrahtwicklung als Alternative zur Hairpin-Technologie vor. Dazu werden unter anderem die Verfahren zur Fertigung von Wickelmatten sowie für das Einbringen und Verschalten der Wicklungen betrachtet. Auf 24 weiteren Seiten fokussiert sich hingegen der Leitfaden „Produktionsprozesse von Rotoren“ auf alternative Methoden zur Herstellung der drei vorherrschenden Bauweisen – permanenterregte und fremderregte Synchronmaschine sowie Asynchronmaschine.
Variantenflexible und wirtschaftliche Produktion von Elektro-Antrieben
Die Forschung der Gruppe „Electric Drive Production“ am RWTH-Lehrstuhl PEM leistet einen Beitrag zur wirtschaftlichen, variantenflexiblen, zukunftsgewandten und nachhaltigen Produktion des elektrischen Antriebs und seiner Aktivkomponenten Rotor und Stator. Dabei steht die Untersuchung von Fragestellungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Fokus – vom Halbzeug bis hin zum fertigen Antrieb und vom Einzelprozess bis hin zur ganzheitlichen Betrachtung prozessübergreifender Wirkzusammenhänge.
Kostenfreier Download und weitere Publikationen
Hier sind die Leitfäden „Produktionsprozess eines Hairpin-Stators“, „Produktionsprozess eines Continuous-Hairpin-Stators“ und „Produktionsprozesse von Rotoren“ erhältlich. Weitere Veröffentlichungen zu den Themenfeldern Batterie, Brennstoffzelle und Elektromotor sind im Bereich Leitfäden der Elektromobilität zu finden.