PEM erforscht industrietaugliche Automatisierung der Batteriedemontage
Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen ist mit zahlreichen Partnern aus Wissenschaft und Industrie in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „DemoRec“ gestartet. Ziel des auf drei Jahre anberaumten Vorhabens sind praxisnahe Lösungen zur automatisierten Demontage von Elektrofahrzeugbatterien.
Entwicklung eines industrienahen Anlagenprototypen
„Derzeit werden die unterschiedlichen Akku-Systeme noch weitestgehend manuell zerlegt, was sehr zeitaufwendig und kostspielig ist“, sagt PEM-Leiter Professor Achim Kampker. „Für eine effiziente Kreislaufwirtschaft ist eine automatische Batteriedemontage unerlässlich.“ Die insgesamt neun Partner arbeiten deshalb daran, die Zerlegung von Antriebsbatterien künftig mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen zu industrialisieren. Im Rahmen des Projekts soll ein Anlagenprototyp errichtet werden, der zur Verknüpfung automatisierter und manueller Prozessschritte in der Batteriedemontage dient. Außerdem sollen Schnittstellenprozesse zur Entladung und zur mechanischen Aufbereitung der Akkus vor dem Recycling untersucht und Richtlinien für ein künftiges „Design for Disassembly“ abgeleitet werden.
Herstellerdesigns und Batteriezustände variieren stark
„Mit dem wachsenden Marktanteil von Elektrofahrzeugen steigt auch die Anzahl von Batteriesystemen, die nach ihrer Nutzungsdauer im Fahrzeug ausgemustert und verwertet werden müssen“, erklärt Kampker. Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft würden dazu skalierbare, praxistaugliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette benötigt, von der Entnahme der Antriebsbatterie aus dem Fahrzeug bis hin zu einer Rückführung der zahlreichen Materialien in die Produktion neuer Batteriegenerationen. In dieser Prozesskette komme der Demontage eine zentrale Bedeutung zu, da man bislang mit äußerst unterschiedlichen Herstellerdesigns und individuellen Zuständen der Batterien umgehen müsse. Zudem erfordere das Recycling kontinuierliche Materialströme.
Weitere Informationen zum Projekt sind hier zu finden.