„LiVe“: RWTH und Isuzu zeigen E-Lkw-Prototypen

07.05.2021

Zwei Lehrstühle der RWTH Aachen haben zusammen mit dem japanischen Fahrzeughersteller Isuzu einen modular aufgebauten 18-Tonnen-Elektro-Lkw fertiggestellt. Damit ist es den Partnern gelungen, im Rahmen des Projekts „LiVe“ bereits ein zweites, größeres Pilotfahrzeug für den e-mobilen Güterverkehr zu produzieren, dessen Antriebsstrang sich je nach Anwendungsbereich individuell und kostengünstig gestalten lässt. Die potenzielle Reichweite des batterieelektrischen Fahrzeugs liegt bei 170 Kilometern.

 

„Unser Konsortium arbeitet an einem Baukastensystem, das die Entwicklung und die Produktion elektrisch betriebener Lkw wirtschaftlicher macht und gleichzeitig individuell wählbare Varianten für die Antriebsstränge bietet“, erklärt Professor Achim Kampker, Leiter des RWTH-Lehrstuhls „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM). Das auf wissenschaftlicher Seite gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Produktionssystematik des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen betriebene Vorhaben wird vom Bundesumweltministerium mit fast 8,5 Millionen Euro gefördert. „LiVe“ steht dabei für „Lebenszykluskostenreduktion im elektrischen Verteilerverkehr durch individuell adaptierbaren Antriebstrang“.

Batterie aus dem eLab, Fahrzeug aus der Anlauffabrik

Der 18-Tonner verfügt über ein eigens entwickeltes Batteriesystem und Hochspannungsbordnetz aus drei Packs und erlaubt eine effiziente Nutzung des Bauraums durch die Integration eines radnahen Antriebsmotors in der Konfiguration mit kurzer Kardanwelle. Der Batteriebau für den Lkw fand im Elektromobilitätslabor (eLab) der RWTH statt, während das Pilotfahrzeug selbst in der Anlauffabrik im Cluster Produktionstechnik entstand. Beide Einrichtungen der Universität können von Außenstehenden flexibel angemietet werden, um einzelne Komponenten oder ganze Fahrzeuge unter serienähnlichen Bedingungen zur Serienproduktion zu bringen.

Der „LiVe 2“-Lkw wird derzeit bereits weiterentwickelt. Demnächst sollen weitere Varianten des Nutzfahrzeugs mit Range-Extendern entstehen. Zur Reichweitenerhöhung sollen so etwa auch Brennstoffzellen oder Oberleitungsstromabnehmer zum Einsatz kommen können.

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