Brennstoffzellen-Produktion: PEM erzielt Forschungserfolg
Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen hat in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekt „Fuel Cell Performance Production“ (FCPP) einen Meilenstein erreicht. Auf dem Weg zu einem neuartigen Beschichtungskonzept für Membranen von Brennstoffzellen ist den Forschenden die Herstellung einer fünflagigen Membran-Elektroden-Einheit (MEA) gelungen. Dabei handelt es sich um die leistungsbestimmende Komponente von Brennstoffzellen.
FCPP vereint zahlreiche Partner aus Industrie und Wissenschaft zur Beantwortung der Frage, wie sich die Brennstoffzellen-Membran – um ein Vielfaches dünner als ein menschliches Haar – kontinuierlich, ökologisch und vor allem kostengünstig beschichten lässt. „Übergeordnetes Ziel ist es, einen kompletten Brennstoffzellen-Stack zu produzieren, der auf Basis des neuen Beschichtungsverfahrens den Anforderungen der Industrie gerecht wird“, sagt Sebastian Hagedorn, Leiter der PEM-Forschungsgruppe „Fuel Cell“. Dafür wurde im Elektromobilitätslabor „eLab“ der RWTH Aachen jetzt die Herstellung von Membran-Elektroden-Einheiten eingeläutet – wobei die Forschenden zunächst die zugrundeliegenden Materialien und den Umgang mit ihnen besser kennenlernen sollen, um den Produktionsprozess am Ende sicher zu beherrschen.
Produktion von mehr als 1.600 Hochleistungs-MEA im Blick
„Bislang hat sich beispielsweise das Fügen einer beschichteten Membran mit deren Randverstärkung als große Herausforderung erwiesen, da sich die Komponente wegen ihrer Berührungs- und Feuchteempfindlichkeit schon bei kurzem Kontakt mit der Umgebungsluft wellen kann, was die weitere Verarbeitung extrem erschwert“, erläutert PEM-Gründer und Lehrstuhlleiter Professor Achim Kampker. Ein Team von RWTH-Studierenden arbeitet deshalb an einem Vakuumverfahren, mit dem sich das problematische Handling der Membran beschädigungsfrei und positionsgenau realisieren lassen soll. Der Erkenntnisgewinn soll bis zum Projektende im Jahr 2025 dazu führen, dass die PEM-Forschenden mehr als 1.600 Hochleistungs-MEA produzieren können.
Anwendung im Nutzfahrzeug- und Schwerlastbereich denkbar
Diese Komponenten könnten vor allem in Verkehrsmitteln des Nutzfahrzeug- und Schwerlastbereichs zum Einsatz kommen: Während rein batterieelektrische Fahrzeuge vor allem im individuellen Personenverkehr Verwendung finden, gilt die Brennstoffzelle in denjenigen Segmenten als vielversprechend, in denen die Batterie zu schwer und zu groß ausfällt – etwa in Zügen und Flugzeugen, Bussen und Lkw.
Weitere Informationen zum Projekt sind hier zu finden.