„HaPiPro²“: E-Motor-Projekt soll NRW vorantreiben

06.05.2021

Fünf Partner aus der Industrie und zwei Einrichtungen der RWTH Aachen forschen bis August 2023 gemeinsam an der Produktion von Elektromotoren. Zur Weiterentwicklung der aktuell relevantesten Komponente, dem sogenannten Hairpin-Stator, entsteht derzeit auf dem Gelände der Ford-Werke in Köln eine prototypische Demonstrationslinie. Dort sollen unterschiedliche Varianten des für die Leistung und Effizienz entscheidenden E-Motoren-Bestandteils hergestellt werden.

  HaPiPro2-Grafik mit einem Hairpin-Stator eines Elektromotors Urheberrecht: © PEM RWTH Aachen

Der Lehrstuhl für „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen wurde mit der Leitung des zugrundeliegenden Projekts „HaPiPro2“ betraut. Es soll die bislang komplexe Herstellung von Elektromotoren künftig deutlich preiswerter machen und damit einen entscheidenden Beitrag zur lokalen Wertschöpfung in der E-Mobilitätsproduktion leisten. Das Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von fast 5,3 Millionen Euro wird vom NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie mit 4,3 Millionen Euro gefördert und soll die Weichen dafür stellen, Nordrhein-Westfalen als Standort für die Elektromotorenproduktion der Zukunft zu etablieren.

Idee der „Innovation Chain“

Bei aller Präsenz der Batteriezellenforschung werde die Komponente „E-Motor“ in der öffentlichen Diskussion häufig vergessen, sagt Lehrstuhlleiter Professor Achim Kampker: „Wir können jetzt deutliche Schwerpunkte setzen und gleichzeitig eine ‚Innovation Chain‘ für kontinuierliche Neuerungen von Produkten und Prozessen der E-Mobilität auf den Weg bringen.“ Eine lückenlose Kette von der Grundlagenforschung bis hin zur Großserienherstellung: Vom Potenzial der Region zur E-Mobilitäts-Hochburg zeuge etwa die kürzlich erfolgte Ansiedlung des japanisch-italienischen Automobilzulieferers Marelli zur Produktion von E-Motoren in Köln.

„Wir sind stolz darauf, dieses richtungsweisende Forschungszentrum an unserem Kölner Standort zu beherbergen“, sagt Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH: „Dieses Projekt wird eine einzigartige Engineering-Plattform für Unternehmen bieten, wo Produktionsprozesse für die Elektromotoren von morgen erforscht und entwickelt werden.“ Berechnungen des PEM gehen indes davon aus, dass durch die Herstellung von E-Motoren in Deutschland rund 5.900 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen können.

„HaPiPro2 ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Automobilbranche in enger Zusammenarbeit mit der Forschung zukunftsfähig aufstellt“, betont NRW-Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart: „Nur durch solche Innovationen können Arbeitsplätze am Automobilstandort Nordrhein-Westfalen gesichert und neue geschaffen werden. NRW ist schon jetzt in vielen Bereichen der E-Mobilität führend in Deutschland. Diesen Vorsprung wollen wir weiter ausbauen und insbesondere bei der Produktion von Elektromotoren vorangehen.“

Am Projekt „HaPiPro2“ sind neben dem PEM auch der Lehrstuhl „Digital Additive Production“ (DAP) der RWTH Aachen sowie die Unternehmen ENGIRO GmbH (Aachen), die Ford-Werke GmbH (Köln), die thyssenkrupp Systems Engineering GmbH (Bremen), die AMS Anlagenbau GmbH & Co. KG (Vlotho) und die Berg & Co. GmbH Spanntechnik (Bielefeld) beteiligt.

Weitere Informationen zum Projekt sind hier zu finden.